Gemeinsames Erinnern an vertriebene und ermordete Mitbürgerinnen und Mitbürger Salmünsters

Schülerinnen und Schüler der Henry-Harnischfeger-Schule nehmen an Stolperstein-Verlegung für Opfer des Nationalsozialismus teil

Schülerinnen und Schüler der Klasse 6b sowie eines Kurses aus Jahrgang 10 der Henry-Harnischfeger-Schule verlasen die Inschriften der Stolpersteine für aus Salmünster stammende Opfer des Nationalsozialismus, zündeten für sie Kerzen an und legten weiße Rosen nieder. Für Ann-Kathrin Koch und Julia Czech, beide Schulleitungsmitglieder der Henry-Harnischfeger-Schule, ist es eine Selbstverständlichkeit, innerhalb der Schulgemeinde an Menschen, die von den Nationalsozialisten aus ihrer Heimat Salmünster vertrieben und ermordet wurden, zu erinnern.

Sie bedankten sich bei den Organisationen der Stolpersteinverlegung Tanja Steinbock, Thomas Hummel und Felix Wiedergrün.

Insbesondere die Henry-Harnischfeger-Schule stehe in der Pflicht, Stolpersteinverlegungen beizuwohnen und sich einzubringen.  Julia Czech gab vor allen Anwesenden, darunter auch Angehörigen der in Auschwitz ermordeten Salmünsterin Karoline Dressel, im Namen der Schule ein Versprechen ab:

„Wir werden uns auch weiterhin um die Pflege der Stolpersteine kümmern. Unser Schulgründer Henry Harnischfeger bestand Ende der 1920er Jahre darauf, eine Schule für alle zu erbauen, in der gemeinsam gelehrt und gelernt wird.

Vertraglich fixierte er, damals in den USA lebend, dass seine Schule nicht nur für katholische und evangelische Schülerinnen und Schüler, sondern explizit auch für jüdische Schülerinnen und Schüler Salmünsters offensteht. Wie viele jüdische Schülerinnen und Schüler die Henry-Harnischfeger-Schule besuchten, können wir wegen fehlender, vermutlich vernichteter Dokumente leider nicht mehr sagen.“, bedauerte Julia Czech und fasste das oberste Ziel aller schulischen Bildung mit den Worten „Nie wieder!“ zusammen.

Auf den Fotos:
Schülerinnen und Schüler der Henry-Harnischfeger-Schule verlesen die Inschriften der Stolpersteine, zünden Kerzen an und legen Rosen nieder.
Jüdische Gebete und jüdische Musik in Gedenken an die ehemaligen Mitbürgerinnen und Mitbürger Salmünsters.
Gunter Demnig, Begründer des Kunstprojektes „Stolpersteine“, verlegt die Steine unter Anwesenheit der Schülerinnen und Schüler der Henry-Harnischfeger-Schule.